Besuch des Projektkurses Geschichte im Landtag

Unser Projektkurs Geschichte wurde am 21.12.2016 vom NRW-Justizministerium zu einer Ausstellungsführung in den Düsseldorfer Landtag eingeladen, in welcher die Thematik „Justiz und Nationalsozialismus“ aufgegriffen wurde. Zu Beginn wurden wir herzlichst von dem NRW Justizminister, Herrn Thomas Kutschaty, empfangen und begrüßt, daraufhin wurden wir von einem Experten seines Fachs, einem Richter, durch die Ausstellung geführt und durften uns in Kleingruppen mit verschiedenen Fragestellungen auseinandersetzen, die wir unseren Mitschülern im Nachhinein präsentiert haben.

Nun stellt sich die Frage, warum wir uns mit dem Thema beschäftigen und weshalb dies so wichtig ist? Im Rahmen des Projektkurses, aber auch der Menschlichkeit, erörterten wir die Frage nach einer „angemessenen“ Bestrafung von NS-Tätern sowie nach Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus. Die Ausstellung sowie unser Projektkurs beschäftigt sich mit der unzureichenden Aufarbeitung der NS-Verbrechen in der Nachkriegszeit und wirft den Gedanken auf, sich neben den Medizinern noch mit anderen potenziellen Tätergruppen, wie zum Beispiel Richtern als Repräsentanten der Justiz, auseinanderzusetzen, so dass uns durch den Besuch dieser Ausstellung eine Erweiterung unseres Horizontes ermöglicht wurde, für die wir alle sehr dankbar sind.

Es ist wichtig sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, da keines der NS-Verbrechen, Verbrechen am Menschen und der Menschlichkeit, jemals vergessen werden darf. Keine Tätergruppe darf von ihrer Schuld freigesprochen werden, genauso wenig wie eine Tätergruppe nicht als „kein Täter“ identifiziert werden darf. Jeder Teilnehmer war sich einig, dass es unsere Pflicht ist, die Würde der Menschen zu bewahren, in dem wir den Holocaust nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Anschließend folgte eine Einladung von Herrn Kutschaty zum Mittagessen, in der wir unsere neuen Erkenntnisse diskutieren und austauschen konnten, ebenfalls wurde uns durch die Mittagspause die Möglichkeit gegeben, die neuen Informationen zu verarbeiten, sodass wir uns mit neuer Energie den weiteren Aktivitäten widmen konnten. Auch die Führung durch den Landtag, welche im Anschluss stattfand, faszinierte uns sehr und wir waren erstaunt von der Offenheit der Mitarbeiter, die uns unsere Fragen ausführlich beantworteten und keine einzigen offen gelassen haben.

Als letztes Ereignis folgte eine Führung durch die Anne Frank Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“, welche von zwei Schülern in unserem Alter vorgestellt wurde und welche uns die Judenverfolgung anhand einer Familie beispielhaft dargestellt hat. So konnten wir uns ein besseres Bild der einzelnen sowie individuellen Personengruppen machen. Zusammengefasst war der Besuch im Landtag sowie der Besuch der beiden Ausstellungen von großer Bedeutung für unseren Projektkurs, als auch für jeden einzelnen Teilnehmer dieser Exkursion. Uns wurde die Chance gegeben, die NS-Verbrechen aus einer neuen, differenzierten Perspektive zu betrachten und unser Wissen zu erweitern. Jede derartige Chance ist als ein unheimliches Glück zu betrachten.