Mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Feenstaub im Gepäck
Prolog: Auf großer Fahrt mit Thomas, dem Geduldigen
Es war einmal ein Bus voller lesebegeisterter Menschen – und mittendrin ein Mann, der als Held des Tages in die Annalen der Literaturgeschichte eingehen sollte: Thomas, der Geduldige. Während wir uns auf den Weg zur Frankfurter Buchmesse machten – bewaffnet mit Thermoskannen, Leselisten und einer gesunden Portion Vorfreude – fuhr Thomas mit einer stoischen Ruhe durch das Dickicht deutscher Autobahnen.
Ob chaotische Spurwechsel von Verkehrsteilnehmern, die offenbar dachten, sie seien Hauptfiguren in einem Actionfilm, oder der Versuch, sich durch die messetypischen Parkplatzlabyrinthe zu schlängeln – Thomas blieb cool. Auch als ein kurzer Nieselregen meinte, zur dramatischen Untermalung beitragen zu müssen, ließ sich unser Busfahrer nicht aus dem Konzept bringen. Wir vermuten, er hat heimlich einen Zauberstab im Handschuhfach.
Ankunft: Einlass wie geschmiert – ganz ohne literarischen Showdown
Kaum ausgestiegen, wurden wir von freundlichen Messemitarbeitenden begrüßt – schnell, unkompliziert und ganz ohne tragisches Kapitel am Einlass. Die Sonne blitzte zwischen den Wolken hervor, als wüsste sie, dass wir Großes vorhaben. Unser erster Sammelpunkt: die Agora – das bunte Herz der Messe.
Agora: Treffpunkt der Wunder und Wunderlichkeiten
Was für ein Anblick! Zwischen modernen Messehallen und Betonästhetik lockte uns ein geheimnisvolles, schwarzes Zelt, das in seiner düsteren Eleganz fast ein bisschen nach Hogwarts roch. Drinnen – so munkelte man – verbargen sich die Mysterien des Buches „Alchemisted“. Nur Auserwählte durften eintreten – leider nicht wir. Ob es an unseren Turnbeuteln oder der Plätzchendose lag, wissen wir nicht. Vielleicht fehlte uns auch einfach ein geheimes Passwort wie „Buchstabensuppe“.
Doch die Agora hatte noch mehr zu bieten: lustige, bonbonfarbene Autos im Stil der 50er Jahre – als hätte man eine Eisdiele mit einem Luftballonladen gekreuzt – verkauften Kaffeespezialitäten, die so gut rochen, dass sogar der hausgroße Asterix aus dem benachbarten Baumdickicht interessiert herüberlugte.
Ein langgestreckter Brunnen mit gefühlt hundert Fontänen sorgte für glitzernde Tropfen in der Herbstsonne. Über Brücken hinweg führte er uns in die nächste Welt: den heiligen Hallen der Bücher.
Halle 3.0 – Paradies der Seitenkinder
Wenn es einen Ort gibt, an dem Träume aus Papier geboren werden, dann ist es Halle 3.0. Hier stapeln sich die Kinder- und Jugendbücher wie Schatzkisten voller Magie, Spannung, Glitzer und Drachenatem.
Wir tauchten ein – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Zwischen den Ständen der Verlage, die uns bereits als fleißige Rezensentinnen und Rezensenten kennen, verteilten wir liebevoll gepackte kleine Geschenke:
- Grußkarten mit Fotos unserer Jungen Jury (alle sehr fotogen, versteht sich)
- Selbstgebackene Plätzchen, bestäubt mit goldenem Feenstaub (nicht zu verwechseln mit Puderzucker – mit Feenstaub kann man fliegen, sagt Peter Pan)
- Bunte, geknüpfte Freundschaftsbändchen
- Gehäkelte Glückskleeblätter
- Macarons in Regenbogenfarben
- Kätzchen aus Pfeifenreinigern, die bereits in Regalen einiger Verlagshäusern ein Zuhause gefunden haben
- Und als krönendes Glanzlicht: Ketten aus handgedrehten Papierperlen
Die Verlagsreferentinnen und -referenten waren entzückt. Man sah Glitzern in den Augen und das Versprechen, uns auch weiterhin Päckchen mit Rezensionsexemplaren zu schicken.
Im Gegenzug bekamen wir jede Menge Giveaways – so viele, dass die Rückfahrt zur logistischen Herausforderung wurde. Sticker, Leseproben, Buttons, Lesezeichen, Stoffbeutel, sogar ein Notizbuch, das „Bücherliebe“ flüsterte, wenn man es aufschlug (na gut, das letzte war vielleicht Wunschdenken…).
Persönliche Entdeckungen: Cosplay, Manga und mehr
In kleinen Grüppchen streiften wir über das Messegelände – wie literarische Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit Orientierungssinn und großen Augen.
Und dann passierte es: Zwischen zwei Ständen tauchten sie auf – Cosplayer! Ob Manga-Helden, magische Wesen oder wandelnde Regenbogen – sie posierten, winkten und verteilten manchmal sogar kleine Geschenke.
An den Manga-Ständen wurden wir ebenfalls reich beschenkt – mit Stickern, Postkarten und der Einladung, uns mal ganz in ein fremdes Genre zu stürzen. Einige von uns ließen sich beraten, andere waren schon Expertinnen und Experten.
Epilog: Rückfahrt mit Herz, Hirn und Heißgetränken
Am Ende des Tages – die Taschen voller Bücher, der Kopf voller Geschichten und die Herzen voller Begegnungen – kletterten wir wieder in den Bus. Thomas wartete bereits, selbstverständlich mit einem milden Lächeln und stoischer Ruhe.
Während draußen der Abend über Frankfurt dämmerte, klirrten innen die Thermobecher. Einige schliefen ein, andere planten schon ihre nächsten Rezensionen.
Eins ist sicher: Die Buchmesse 2025 war ein Kapitel für sich – eins, das wir niemals vergessen werden.
Ende? Nur für heute. Aber pssst: Im nächsten Jahr findet die Buchmesse wieder statt. Wir könnten am 8. Oktober hinfahren – eins, zwei, drei, wer ist dabei?