Leibniz hilft Flüchtlingen (Elternbrief)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

wir alle sind in den letzten Tagen, Wochen und Monaten unweigerlich mit den schrecklichen Erlebnissen der Menschen konfrontiert worden, die vor allem aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Europa zu fliehen versuchen. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über ein im Mittelmeer aufgegriffenes Boot mit lebenden oder toten Flüchtlingen berichtet wird. Das Bild des Schleuser-LKW, der in der Nähe von Wien mit einundsiebzig Toten, darunter acht Frauen und vier Kinder, entdeckt wurde, wird uns genauso im Gedächtnis haften bleiben wie das Bild des dreijährigen Aylan Kurdi, der tot an einen Strand nahe des türkischen Ferienorts Bodrum gespült wurde, nachdem das Boot, auf dem er sich mit seiner Familie befand, gekentert war.

Jenseits aller politischen Diskussionen stellt diese Katastrophe auch eine humanitäre, also rein menschliche Herausforderung dar. Tausende von Menschen müssen in Auffanglagern und Flüchtlingsheimen untergebracht und versorgt werden. Es mangelt an Lebensmitteln, an Kleidung und an geschultem Personal.

Diese Herausforderung betrifft uns alle direkt und unmittelbar. So betreibt die Stadt Essen zahlreiche Unterkünfte für Flüchtlinge, unter anderen auch im Essener Norden an der Hülsenbruchstraße, am Altenbergshof, an der Erbslöhstraße und im Mathias Stinnes Stadion in Karnap.

Wir sind der Überzeugung, dass wir eine gesellschaftliche Verantwortung haben, die es uns gebietet, die Stadt Essen mit dieser Problematik nicht alleine zu lassen, sondern sie nach Kräften zu unterstützen. Nicht zuletzt, weil viele Familien, deren Kinder wir unterrichten, am eigenen Leib erfahren haben, was es bedeuten kann, wenn man von einem Tag auf den anderen sein Heimatland verlassen muss, weil dort Krieg herrscht.

Der Lehrerrat, die Schülervertretung und die Elternpflegschaft haben konkrete Überlegungen angestellt, wie unsere Unterstützung aussehen kann. Dabei soll sich unsere Hilfe ganz konkret auf das Flüchtlingsdorf an der Erbslöhstraße beziehen, das seit diesem Montag bezogen wird und von maximal 350 Personen bewohnt werden soll. Unsere Überlegungen zur Unterstützung gehen in drei Richtungen:

Zur Realisierung unserer Unterstützung bitten wir Sie – Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen - um Folgendes:

  1. Die Klassenlehrer, die Lehrer der Deutschkurse der EF, die LK-Lehrer und der Lehrerrat werden in der Woche vom 16.11.15 - 20.11.15 die Spenden der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und der Kolleginnen und Kollegen einsammeln.
  2. Falls Sie in der Lage und bereit sind, sehr kurzfristig als Dolmetscher zu helfen, füllen Sie den unten aufgeführten Abschnitt aus und geben Sie diesen bis zum 20.11.15 im Sekretariat ab.
  3. Wenn Sie Ideen für weiteres ehrenamtliches Engagement haben, bringen Sie diese über die Elternpflegschaft, den Schülerrat oder den Lehrerrat ein. Natürlich steht auch der „Runde Tisch Erbslöhstraße“ allen offen. Das nächste Treffen des Runden Tisches findet am 1.12.15 um 19 Uhr im Gemeindesaal der Kirche Herz Jesu statt. Weitere Informationen bietet die 6. Altenessen-Konferenz, die am 15.11.15 unter der Überschrift „Flüchtlinge in Altenessen: Erfahrungen – Sorgen – Chancen“ von 11 – 13 Uhr in der Zeche Carl stattfindet.

 

Wir hoffen auf eine breite Unterstützung der Leibnizianer.

 

Martin Tenhaven, Schulleiter

Sandra Weyers, Vorsitzende des Lehrerrats

Rreze Ajazi, Schülersprecherin

Horst Westerholt, Vorsitzender der Elternpflegschaft

 

Elternbrief mit Antwortmöglichkeit