WAZ 11.04.2017
Schüler stellen in Alter Synagoge aus
Text und Bilder: Dietmar Mauer
Im Herbst machten sich Neuntklässler des Leibnizgymnasiums auf die Suche nach „Besonderen Räumen“. Jetzt stellen sie in der Alten Synagoge aus.
Die Antworten, die die Teenager für sich fanden, wurden unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen Maike Voshege sowie des Essener Architekten Georg Ruhnau in Modelle umgewandelt. Diese sind noch drei Wochen in der Alten Synagoge ausgestellt.
„Der Fantasie wurden keine Grenzen gesetzt. Es ging nicht darum, dass die Räume auch wirklich gebaut werden können“, sagt Georg Ruhnau. Inspirationen für die Auseinandersetzung mit diesem anspruchsvollen Thema sammelten die Schülerinnen und Schüler durch Vorträge und Studium im Unterricht sowie mittels eines Tagesausflugs zum Museum Insel Hombroich in Neuss. Dort konnten die Leibniz-Gymnasiasten durch das Erleben von Architektur, Kunst und Natur an unterschiedlichen Arten von Räumen weitere Anregungen sammeln. Der Ausflug in die Baukunst wurde auch das Projekt „Kultur und Schule“ vom Land und der Architektenkammer NRW unterstützt. Das übrige Geld soll in ein neues Baukunstprojekt mit Leibnizschülern ab Herbst 2017 fließen. Martin Tenhaven, Leiter des Leibnizgymnasiums: „Schule ist nicht nur Deutsch, Mathe und Englisch.“
Von den Ergebnissen, den Modellen aus den verschiedensten Materialien, ist Georg Ruhnau durchweg begeistert. Bei manchen Räumen ist die Beziehung zu realen Gebäuden unübersehbar. So stand beim „Cityhouse“, einem weißen Gebäude mit vielen Fenstern wohl das Sanaa-Gebäuden auf Zeche Zollverein Pate. Ein anderes Modell trägt zu Recht den Namen Olymp, auch wenn die hängenden Säulen den großen Unterschied zum Original ausmachen. Mariposa Palace – Schmetterlingspalast – hat Ajla Mulalic ihr Modell genannt. Eine mit Gras bewachsener Turm, auf dessen Dach Blumen blühen und sich ein Schmetterling sonnt. Blumig ist auch das Modell von Viktoria König, das von roten Rosen dominiert wird.
„Und diese besonderen Räume dürfen wir in einem besonderen Raum ausstellen. Das ist besonders schön“, dankte Georg Ruhnau dem Leiter der Alten Synagoge, Dr. Uri Robert Kaufmann.