Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Philosophische Essays

 

Ausgehend von einer philosophischen Filmanalyse von Christopher Nolans „Memento“ beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler am Leibniz-Gymnasium mit der Philosophie der Identität. Im Rahmen dieser Unterrichtsreihe entstanden folgende Essays von Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase:

 

 

1.

 

 

„Wer oder was bin ich ?“, ist eine Frage, die jeden beschäftigen sollte, denn sie ist wichtig und interessant zu beantworten.

Die Antwort auf die Frage ist nicht einfach, aber es ist für jeden Menschen möglich, sie zu beantworten, da es immer unterschiedliche Aspekte und Meinungen dazu gibt.

Jeder Mensch ist komplex und unterscheidet sich von anderen. Denn jeder Mensch hat seine eigene Familie, Umwelt, seine eigenen Freunde und Erlebnisse. Dies prägt wiederum den Charakter des Menschen.

Jeder Mensch zeichnet sich durch ein starkes oder schwaches Selbstbewusstsein, seine unterschiedlichen Gefühle und Einstellungen aus. Dies wird oft von der Umwelt beeinflusst. Dazu kommt, dass jeder Mensch diese Dinge für sich anders definiert. Das bedeutet, dass die Wörter „Glück“, „Pech“, „Liebe“, „Erfolg“ oder anderes für jeden eine eigene Bedeutung und ein eigenes Gewicht für das Leben haben. Für den einen bedeutet Glück ein gutes Verhältnis zu seinen Mitmenschen zu haben, für einen anderen ist Geld wichtiger und er wird dadurch glücklich.

Diese Denkweise kann von vielen Dingen beeinflusst werden. Dabei spielen die Religionen, die Mitmenschen, die Vergangenheit, die Gegenwart und vor allem man selber eine große Rolle.

Man kann die Identität nicht für alle Menschen zusammen definieren. Jeder Mensch muss sich eine eigene Definition für seine eigene Identität machen. Doch auch diese Definition kann sich im Laufe der Zeit verändern, denn wie schon erwähnt, ändert sich das Umfeld des Menschen, so kann sich auch seine Identität und seine Wahrnehmungen ändern. Ein anderer Mensch mit anderen Charakterzügen wird er dadurch jedoch in den seltensten Fällen.

Zum Abschluss kann man sagen, dass das Ich für jeden selbst anders zu verstehen ist. Man kann nicht für alle eine Definition erstellen, jeder muss sich seine eigene machen. Außerdem ist es nicht einfach, eine Definition für das Ich, das Individuum zu machen. Jeder sollte sich mit der Frage auseinandersetzen, da es sehr interessant ist, wie unterschiedliche Menschen diese beantworten.

Ich persönlich finde die Auseinandersetzung und den Austausch über die Frage interessant und wichtig.

(Chantal Sawusch)

 

 

2.

 

 

Was ist Identität? Was ist das Ich? Wer bin ich? Menschen werden jeden Tag mit diesen Fragen konfrontiert und viele von ihnen würden die Frage "Wer bist du?" lediglich mit ihrem Namen beantworten. Jedoch besteht Identität aus mehr als nur dem Namen, dem Aussehen, dem Wohnort, dem Geschlecht, der Herkunft, der Nationalität, der Abstammung oder der Sexualität. Der sogenannte innere Kern spielt eine viel größere Rolle. Charaktereigenschaften, verschiedene Ansichten auf gewisse Dinge, Gewohnheiten, das Denken, die Vergangenheit, geschehene Ereignisse und Pläne für die Zukunft, zum Beispiel ein Job, die Heirat, Familie und der Freundeskreis. Das alles verändert einen Menschen und beeinflusst seine Identität, sein Ich manchmal mehr, manchmal weniger. In diesem Essay möchte ich auf diese Punkte näher eingehen.

Fragt man einen Mitmenschen auf der Straße, wer er sei, wird das meist nur mit dem Namen beantwortet. Die einzelne Person denkt nicht darüber nach oder es interessiert sie nicht unter der Oberfläche nach Antworten zu suchen. Mit der Oberfläche sind die äußeren Kriterien der Identität des Individuums gemeint. Viel wichtiger ist der Kern des Ichs, das"Warum?". Desinteresse am eigenen Ich, an der eigenen Identität ist keine akzeptable Begründung für das Nichtwissen der meisten Menschen, da man von diesen Fragen durch das gesamte Leben begleitet wird. Man wird geboren, man lebt vor sich hin, ohne zu wissen, wer man wirklich ist und letzten Endes stirbt man einsam und ohne Erkenntnis.

Letztendlich entscheidet der Mensch für sich selbst, wer er ist. Aber zu wissen, wer man ist, lässt einen gewisse Dinge und die Umwelt ganz anders wahrnehmen und ganz anders verstehen. Die Identität ist ein grundlegender Bestandteil des Lebens der Menschen, sie basiert nicht nur auf äußeren Faktoren, wie zum Beispiel der Name und das Aussehen, denn der Hauptbestandteil des Ichs liegt im inneren Kern, der den Menschen wirklich ausmacht.

(Lina Schachtner)

 

 

3.

 

 

Das Thema „Ich“ ist sehr vielseitig, daher ist die Frage „Wer bin ich?“ schwer zu beantworten, denn jeder hat zu der Frage eine andere Meinung.

Die Identität verändert sich im Laufe des Lebens, zum Beispiel durch das Umfeld. Denn das Umfeld beeinflusst das „Ich“ sehr. Man möchte sich anpassen und so sein, wie die anderen, nur um nicht aufzufallen. Man unterdrückt das eigene „Ich“ und wird zu einem „gestellten Ich“. Aus diesem Grund hat jeder Mensch zwei Seiten. Die eine, die man öffentlich zeigt, die „gestellte Seite“, die die Gesellschaft sieht und den Menschen dadurch beurteilt und ihn so zu dem macht, wie das „gestellte Ich“ ist. Es passt sich überall an, es ist nicht es selbst. Auf der anderen Seite gibt es das „wahre Ich“. Das „wahre Ich“ ist nicht öffentlich, es zeigt sich nicht in der Gesellschaft, in der Öffentlichkeit. Lediglich die Familie und engsten Freunde kennen es, denn sie akzeptieren es, sagen ihm die Meinung, wollen es aber nicht ändern.

Die Identität ist ein wichtiger Bestandteil des „Ichs“, denn sie beinhaltet die Charaktereigenschaften, die einen großen Teil des „Ichs“ ausmachen. Die Eigenschaften werden von Erinnerungen bestimmt, die ein Mensch in seinem Leben sammelt. Wenn der Mensch aber einen Teil seiner Erinnerungen verliert, verändert sich dadurch sein Charakter und gewisse Merkmale. Die Merkmale können in äußere und innere Merkmale unterteilt werden. Ängste und Gefühle machen die inneren Merkmale aus. Menschen können nach innen Ängste haben, nach außen unterdrücken sie diese jedoch, sie wirken stark, sind aber zerbrechlich. Dann gibt es auch die Meinungen, die ein jeder Mensch hat. Manche Menschen sagen ihre Meinung aber nicht, nur um so z. B. einem Streit zu entfliehen. Dadurch sind sie oft nicht glücklich, weil sie immer das machen, was die anderen möchten, aber nicht das, was sie möchten.

Die Menschen werden aufgrund ihrer äußerlichen Merkmale unterschieden, ob sie groß oder klein sind. Sie werden auch anhand der Stimme identifiziert. Doch wenn man fragt „Wer bin ich?“ antwortet man nicht mit den Charaktereigenschaften oder mit den Erinnerungen, sondern man sagt, wie man heißt, wie alt man ist und woher man kommt. Das ist die typische Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“.

Meiner Meinung nach gibt es auf die Frage nach dem „Ich“ keine Antwort, denn jeder würde etwas anderes sagen, jeder hat eine andere Auffassung des „Ichs“. Einige hinterfragen das „Ich sein“, machen sich Gedanken darüber, aber andere akzeptieren es nur.

(Vanessa Schramm)

 

 

4.

 

 

Ich finde, dass die Identität eines Menschen durch die Art und Weise, durch die Charaktereigenschaften gekennzeichnet wird. Dabei spielt es keine Rolle, wo man wohnt oder was man für Kleidung trägt. Denn man kann jeder Zeit solche Eigenschaften ändern, solange die Möglichkeit dazu besteht. Eigentlich spielt es auch keine Rolle, in welche Familie und Umstände man hineingeboren wird, jedoch beeinflussen die Erziehung und die Umgebung den Menschen auch. Es kommt oftmals darauf an, wie die Eltern ihre Kinder erziehen, ob sie ihnen beibringen, wie man respektvoll mit anderen Menschen umzugehen hat, oder ob sie sich überhaupt um das Kind bemühen. Andere Menschen, die man nicht kennt, versucht man über das Aussehen zu identifizieren. Man achtet darauf, wie sie sich angezogen haben, ob sie sich gepflegt haben. Mit dem ersten Eindruck denken wir sofort, dass dieser auch so ist wie er/sie aussieht. Aber dieser erste Eindruck täuscht oft: Man stellt sich vor, dass ein Mensch so ist, wie er aussieht. Es gibt Fälle, wo man Menschen gleichstellt und einander zuordnet. Wenn einer aus dieser Gruppe so negativ auffällt, sind alle anderen für uns auch sofort negativ. Jedoch denken wir nie daran, dass jeder Mensch eine eigene Individualität hat und dass jeder Mensch anders ist. Vielleicht ähnelt man jemand anderem durch ein oder zwei Charakterzüge, oder die Haarstruktur ist gleich gebaut, aber trotzdem ähnelt niemand einem anderen exakt. Jeder Mensch hat eine eigene Persönlichkeit. Jeder Mensch reagiert verschieden auf gewisse Situationen, manche lassen sich Zeit und versuchen es mit der Zeit besser zu machen, andere denken, dass sie etwas Wichtiges verloren haben und verlieren Mut und Kraft. Jedoch wird man durch jede Situation ein stärkerer Mensch wenn man nicht aufgibt und erreicht sogar das, was man erreichen wollte. Mit jedem Ereignis wird jede einzelne Persönlichkeit reifer und erfahrener. Man weiß, wie man dann mit einigen Dingen besser umgehen kann. Deshalb finde ich, dass sich Identität durch mehrere Dinge kennzeichnet: Charaktereigenschaften, die Erziehung der Eltern, Ereignisse, Umgebung und Zeit. Solche Dinge kennzeichnen jede Person und verändern sie. Ich finde auch, dass man die Menschen nicht mit dem Aussehen sofort kennzeichnen sollte, sondern die Person besser kennenlernen sollte.

(Hilal Acikgöz)

 

 

5.

 

 

Wer bin ich? Was ist eigentlich das „Ich“? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Die Identität setzt sich zusammen aus der Persönlichkeit, der Individualität und aus den Erinnerungen. Doch auch das Umfeld spielt eine große Rolle, weil man oft von außen beeinflusst wird.

Für die Identität ist nicht der Name, der Wohnort oder das Alter wichtig. Ein großer Bestandteil der Identität ist die Erinnerung eines Menschen. Erinnerungen prägen einen. Je mehr schlechte Erfahrungen man macht, desto vorsichtiger und zögerlicher wird man. Macht man mehr gute Erfahrungen, dann ist man oft naiv und denkt eher positiv. Man macht im Leben viele positive und negative Erfahrungen, aus denen Erinnerungen und auch Belehrungen werden. Man lernt aus Erfahrungen, macht Fehler, verändert sich, und versucht sich zu bessern.

Jeder Mensch hat Ziele. Die Art, die individuellen Ziele zu erreichen, ist bei jedem unterschiedlich. Jedoch wissen wir alle, dass nicht jedes Ziel erreichbar ist. Wir alle haben Wünsche, die nicht in Erfüllung gehen; manche mehr und manche weniger.

Alle Menschen sind einzigartig. Alle haben ihre eigenen Erinnerungen, Erfahrungen, Persönlichkeiten und somit Individualität.

Die Persönlichkeit richtet sich nach den Erinnerungen. Außerdem hat jeder Mensch seine eigene Meinung, seine eigene Sichtweise, wie er die Welt und sein Umfeld, und auch sich selbst sieht. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorlieben und Ängste. Die Ängste kommen von schlechten Erinnerungen oder Erfahrungen, die man gemacht hat.

Jeder hat viele verschiedene, oder verschieden starke Gefühle in sich. Jeder hat verschiedene Sorgen, Ängste, Sehnsüchte, Ziele und Wünsche, und muss mit all seinen Gefühlen zurechtkommen.

Ansonsten hat jeder noch seine eigenen Charaktereigenschaften. Jeder Mensch ist ein Individuum und verhält sich anders, handelt anders, hat eine andere Weltanschauung und andere Vorlieben. Jeder hat seine eigenen Gedanken und seinen eigenen Lebensstil. Und jeder ist auf der Suche nach sich selbst, bis er sich selbst gefunden hat.

Die äußeren Merkmale dagegen sind nicht so wichtig, denn man kann die wahre Identität eines Menschen nicht wissen oder meinen, ihn zu kennen, nur wenn man ihn gesehen hat. Die inneren Merkmale sind wichtig, genauso wie die Gefühle und die Erinnerungen.

Die wahre, komplette Identität eines Menschen kennen meist also nur die engsten Freunde, und am besten man selbst.

(Fatma Ilbay)

 

 

6.

 

 

Wer bin ich ? Was bin ich ? Wofür gibt es mich ? Wieso frage ich eigentlich nach mir ? Kenne ich mich ? Diese Fragen begleiten jeden Menschen im Leben und jeder beantwortet diese Fragen anders, nach eigener Erfahrung.

Es gibt so viele Sachen, womit ich mich vergleichen kann. Ich führe ein Leben. Ein Leben voller Gedanken, Sorgen, Träume, aber auch voller Hoffnung, Liebe und Gefühle. Es gibt negative und positive Aspekte meines Lebens, die mich dazu führen mein eigenes Ich, meine eigene Identität zu entdecken. All meine Sorgen führen dazu, dass ich meine Gefühle entwickle. Ich lerne, was richtig und falsch ist aus meiner Sicht, darin sind auch Fehler enthalten. Dann mischen sich meine Hoffnungen und Träume in meine Gedanken und hängen so fest zusammen, dass ich selbst sogar Fehler wiederhole, von denen ich schlechte Erinnerungen oder Erfahrungen gesammelt habe.

Das verwirrt mich, einen Menschen. Einen Menschen, der noch im jungen Alter ist und sein Leben vollständig erkunden will. Ich würde gerne meinen eigenen Lebensstil erforschen und beibehalten. Jedoch weiß ich, dass ich mich immer hin und wieder ändern werde. Mein Charakter ändert sich. Ich werde mich nach meinem Wohlbefinden richten, aber trotzdem daran denken, Menschen, die mir wichtig sind, zu gefallen. Es heißt nicht, dass ich alles für meine Akzeptanz bei ihnen tun würde, nein. Es heißt nur, dass jeder Mensch, egal welche Meinung er selbst trägt, sich an den Meinungen anderer orientiert.

Zur mir gehört es auch, zu wissen, dass jeder Mensch in seinem Leben verletzt wird, mindestens einmal, wenn nicht sogar mehrmals. Jeder Mensch hat Hoffnungen und Träume, die nicht wahr werden. Und jeder Mensch erlebt eine Enttäuschung, an der man seelisch leidet. Jedoch selbst das lässt sich nach einer bestimmten Zeit in Erinnerungen verarbeiten. Diese Erinnerungen lassen uns als Menschen dann vorsichtiger mit unserem Leben umgehen und sorgen dafür, unsere Schritte vorsichtiger zu wählen. Unsere Gedanken werden dadurch beeinflusst und eigentlich bestehe ich aus Gedanken, die mich zu allen Handlungen und Schritten im Leben unter Berücksichtigung meiner Erinnerungen führen.

Was bin ich also ? Kann ich diese Frage jetzt schon beantworten ?!

Die Identität eines Menschen lässt sich sozusagen in seinem Charakter wiedergeben. Denn wie wir wissen, gibt es viele unendliche Charaktereigenschaften, deren Identität von Mensch zu Mensch verschieden ist.

Also habe ich einen Charakter, der sich verändern kann und weitere Gefühle erzeugt, die meine Gedanken zusammen mit meinen Erinnerungen beeinflussen und mich zu dem machen, was ich bin. Ich bin nämlich genau so ein Individuum, wie jeder andere auch, allerdings mit einer anderen, ganz eigenen Identität.

(Gizem Korkmaz)

 

 

7.

 

 

Die Frage ,,Wer bin ich?“ scheint auf den ersten Blick, als wäre sie leicht zu beantworten. Wenn man jedoch ein wenig mehr auf die Frage eingeht, erkennt man, dass diese gar nicht so einfach zu beantworten ist. Jeder muss diese Frage für sich selbst beantworten, denn bei der Frage zählt nur das eigene ,,Ich“.

Sofort kommen einem Namen und Herkunft in den Kopf. Doch es ist viel mehr als nur das. Die eigene Identität baut auf den Lebensjahren auf: Erinnerungen, Erlebnisse, Freunde und Familie können dabei eine wichtige Rolle spielen.

Jeder Mensch ist ein Individuum, das einzigartig ist. Die eigenen Charaktereigenschaften, die eigene Meinung und die eigene Sichtweise auf verschiedene Problemstellungen machen dabei das ,,Ich“ aus. Das ist alles sehr wichtig, denn in einer Welt, in der alle Menschen gleich sind, würde keiner gerne leben. Vor allem das äußere Erscheinungsbild eines Individuums lässt es aus der Menge hervorstechen. Und das ist auch gut so.

Man sollte jedoch bedenken, dass die Frage nach der eigenen Identität nie vollständig geklärt werden kann. Ein Mensch kann viele Seiten von sich zeigen, z. B. verhält man sich anders, wenn man mit Freunden unterwegs ist, als wenn man mit einer fremden Person allein ist. Die eigene Identität wird oft unterdrückt, da man versucht sich der Gesellschaft anzupassen. Medien und Umfeld spielen noch eine weitere wichtige Rolle bei der Entfaltung eines Menschen. Außerdem kommt es auf die Situation an, in der man sich befindet.

Da diese ganzen Faktoren sich in unserem Leben oft verändern, ist auch das ,,Ich“ und die Identität änderbar.

Keiner könnte auf diese komplexe Frage die vollständige Antwort geben. Dies könnte auch bedeuten, dass man eigentlich sich selbst gar nicht so gut kennt, wie man oft denkt.

(Afsheen Khan)

 

 

8.

 

 

Wer bin ich?  Was ist das Ich? Was ist Identität?

Diese Fragen können eigentlich von jeder Person selbst beantwortet werden. Denn jeder einzelne Mensch ist eine Individualität. Diese Individualität oder auch die Identität eines Menschen setzt sich aus den äußeren Merkmalen, aber auch aus den einzelnen Charaktereigenschaften zusammen. Kein Mensch gleicht dem anderen. Es könnte sein, dass sich äußerlich oder innerlich einige Sachen zwischen zwei Menschen ähnlich sind, jedoch hat jeder ein eigenes „Ich“. Das Ich setzt sich aus sehr vielen Aspekten zusammen. Neben dem Aussehen gibt es auch die Schwächen und die Stärken, den Verstand usw.

Zudem wird das Ich auch von der gesellschaftlichen Umwelt beeinflusst: Familie, Freunde, Religion und Kultur spielen eine große Rolle in dem Leben von Menschen. Denn auch diese setzen das „Ich“ zusammen. Wenn man die Familie als Beispiel nimmt, kann man sagen, dass die Familie das Ich aufbaut. Man kommt auf die Welt und lernt alles von der Familie. Die Familie bringt einem bei, richtig von falsch zu unterscheiden.

Beim Erwachsenwerden werden weitere Charaktereigenschaften gebildet. Dazu tragen auch die zukünftigen Träume bei. Denn man fängt langsam an, über die Zukunft nachzudenken. Nach einiger Zeit ist aber die Identität vollkommen ausgebildet und man kann die Frage „Wer bin Ich eigentlich?“ besser beantworten als einige Jahre davor. Natürlich kann das Umfeld die Identität weiterhin beeinflussen, aber nicht so sehr wie vor einigen Jahren bei der Ausbildung der Identität.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Frage nach dem Ich einen Menschen das ganze Leben lang begleitet. Es gibt keine präzise Antwort darauf, jedoch sollte jeder Mensch selber versuchen, die Frage nach dem „Ich“ für sich zu beantworten. Nichtsdestotrotz kann man immer auf die Frage „Wer bin ich?“ mit „Ich bin ich selbst“ antworten. Denn diese Antwort ist immer richtig, da alle Menschen individuell sind und somit auch nur sie selbst sind. Die Charaktereigenschaften, das Aussehen, das Umfeld alles zusammen ergibt das „Ich“ und die Identität eines Menschen.

(Dilara Demir)

 

 

9.

 

 

„Wer bin Ich?“, „Was ist der Mensch?“ und „Was ist die Identität?“, das sind Fragen, die sich manche Menschen gelegentlich stellen. Und obwohl dies einfache Fragen sind, ist das Beantworten dieser Fragen oft eine schwere Sache, über die man nachdenken sollte.

Diese eigentlich untypischen und philosophischen Fragen stellen sich nur wenige Menschen, außer Philosophen, die alles hinterfragen. Wenn man also ein Kind oder irgendeinen Fußgänger fragen würde, was das ich sei, wie wäre dann die Antwort? Und wie wäre die Reaktion? Womöglich würde das Kind nur verwirrt gucken und sich fragen, was die fragende Person von ihm will. Möglicherweise würden die meisten Fußgänger mit „Ich bin ein ich“ oder „Jeder einzelne ist ein Ich“ oder ähnlichem antworten. Nebenbei würden sich die Leute dann fragen, wozu ihnen diese Fragen gestellt wurden und worin der Sinn besteht. Der Philosoph könnte sich zu diesen Fragen folgende Antwort überlegen: Das Ich ist ein Individuum. Jeder einzelne Mensch ist ein Individuum mit eigener Identität. Jeder einzelne von uns hat einen eigenen Charakter, eigene Interessen, Stärken/Schwächen usw. Das alles zusammen ergibt ein Individuum, das man als „Ich“ bezeichnen kann. Doch dann stellen sich wiederum neue Fragen, wie z. B. Ist der Mensch ein Tier ? Oder ist der Mensch eine Spezies für sich ? Denn wie man bewiesen hat, kann ein Schimpanse ebenso gut komplexere Aufgaben lösen wie der Mensch.

Was sind wir nun? Sind wir nur hoch intelligente Tiere mit einem weit entwickelten Gehirn oder doch eine Spezies für sich, wenn die Religion besagt, dass der Mensch ein Ebenbild Gottes ist?

Was also letztendlich die Antworten auf die Fragen „Was ist das Ich ?“ und „Was ist der Mensch?“ sind, muss jeder für sich selbst definieren, da die Antworten von jedem Einzelnen verschieden lauten.

(Eva Frydlewicz)

 

 

10.

 

 

Wer bin ich? Was ist meine Identität?

Das sind Fragen, die viele Menschen zu beantworten versuchen. Es gibt unzählige Definitionen, doch eine eindeutige Aussage darüber gibt es nicht.

Mit dieser Frage nach dem ,,Ich‘‘, beschäftigen sich viele wissenschaftliche und gesellschaftlichen Bereiche. Beispiele hierfür sind: die Philosophie, die Pädagogik und die Religionen.

Im pädagogischen Bereich spricht man von der eigenen Identität, die zum großen Teil durch die Erziehung und Ereignisse in der Kindheit beeinflusst wird.

Die Religion spricht von der Einmaligkeit des ,,Ich‘‘. Wir alle sind von Gott gegeben und in unserer Schöpfung einzigartig. Das Ebenbild Gottes sind wir und die Religion nennt das Leben, das „Ich“, ein einmaliges Geschenk. Sie sagen außerdem, dass das Gewissen unser ,,Ich‘‘ bildet.
In der Philosophie gehen die Gedanken über diese Aussage noch weiter auseinander. Sie würden sich fragen: Was ist das Gewissen überhaupt?

Aber nun zurück zur eigentlichen: Was ist denn nun das „Ich“?

Viele Menschen sagen, dass das äußere Erscheinungsbild des Menschen das ,,Ich‘‘ ist. Sie sagen, dass das Aussehen den Charakter spiegelt und der Charakter das wahre Ich ist. Das stimmt jedoch nicht, denn das Aussehen kann einen ganz anderen Eindruck geben: ,,Mehr Schein als Sein‘‘. Dieser Spruch passt, denn man kann beispielsweise ganz elegant, teuer gekleidet herumrumlaufen und die üblichen Außenstehenden bezeichnen die objektiv auffallende Person nun als eingebildet und arrogant. Diese kann charakterlich jedoch schüchtern und zurückhaltend sein. Das Gegenteil von dem, was die Außenstehenden in den Kleidungsstil hinein interpretiert haben. Personen können so manipuliert werden, bzw. manipulieren sie sich in diesem Fall selber, da sie Dinge nicht hinterfragen, sondern lieber Dinge hineininterpretieren.
Gehen wir noch einmal auf den Charakter ein: Ist der Charakter das ,,Ich‘‘?

Auch das stimmt nicht. Der Charakter ist vielschichtig, er wird auch von Außenstehen ganz unterschiedlich wahrgenommen. Man könnte glauben, dass man selber weiß, wer man eigentlich ist. Doch man selber versucht sich doch selber häufig zu täuschen. Man belügt sich selber, indem man sich einzureden versucht bestimmte Charaktereigenschaften zu besitzen. Das kennt doch jeder… Es gab gewiss auch bei Ihnen unzählige Täuschungsversuche, in denen Sie versucht haben, sich gewisse Erlebnisse oder Eigenschaften einzureden. Man versucht der zu sein, der man sein möchte.

Was ist denn nun, wenn das ,,Ich‘‘ jetzt nicht unser Aussehen bezeichnet. Zudem nicht unseren Charakter, unseren Verstand… Was ist denn dann das wahre ,,Ich‘‘?

Das wahre „Ich“ ist unser Geist, unsere Seele. Man selbst verändert sich im Leben stark. Man wird beeinflusst, manipuliert und verliert sich ab und zu selber. Was sich jedoch nie verändert ist unser Geist bzw. Seele. Um mit ihr in Einklang zu leben, erfordert es viel Ruhe und Geduld. Die Seele stellt ein Gleichgewicht her und wenn dieses Gleichgewicht existiert, spüren wir, wer wir wirklich sind. Jeder einzelne für sich. Dann merkt man, dass jeder einzelne ein Individuum ist.

Jeder sollte sich mal mit dieser Frage auseinandergesetzt haben, denn sie ist eine Voraussetzung dafür, dass man sich selber wahrnimmt und weiß, wer man eigentlich ist.

(Sarah Genster)