Leibniz-Gymnasium Essen

„Ihr werdet nie vergessen sein“ – Projektkursfahrt der Q1

Ein Bericht von Leon Kister, Q1

Vom 05.02.2023 bis zum 10.02.2023 begab sich der Projektkurs „Gegen das Vergessen“ auf Projektkursfahrt nach Oświęcim, Polen. Diese Fahrt war für fast alle die unangenehmste, aber wichtigste, Fahrt ihrer gesamten Schulzeit. Bei frostigen Temperaturen von -14°C besuchten die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses die Gedenkstätten am Stammlager (Auschwitz I) und Auschwitz II Birkenau. Das Wetter erzeugte eindrucksvoll jenes Ambiente, das zu diesem Ort des Schreckens gehört. Die meisten von uns waren noch nie in ihrem Leben größerem Leid begegnet, egal wie lange es zurückliegt. Nachdem wir uns über ein Schulhalbjahr mit den Schrecken des dritten Reiches und der Shoa beschäftigt hatten, wurde uns dennoch klar, dass nichts auf dieser Welt einen wirklich darauf vorbereitet so etwas zu erleben. Man wandelt dort auf dem größten Friedhof Europas und diese Menschen wurden noch nicht einmal richtig begraben. Obwohl die Nazis versuchten möglichst viele Beweise zu vernichten, zeugt heute dennoch vieles von jenen Schrecken, die sich dort vor weniger als 100 Jahren zugetragen haben. Lebendig wurde die Gedenkstätte durch die Aufbereitung vor Ort: sehr gute Führungen, begleitende Filme und ein Zeitzeugengespräch mit einer ehemaligen Gefangenen. Welche Charakterstärke muss man haben, um nach allem, was einem angetan wurde, noch neuen Generationen von diesem zu berichten? Aus dem Gespräch nahmen wir vor allem eine Warnung für die Zukunft mit, insbesondere zeigte sich unsere Zeitzeugin in Anbetracht des russischen Angriffskriegs in der Ukraine besorgt. Wir haben uns über die gesamte Fahrt viel Zeit für die Verarbeitung der Eindrücke genommen und doch gehen einem manche davon noch Monate nach der Fahrt kaum aus dem Kopf. Es zeigte sich besonders eindrucksvoll, dass die Nazis nicht nur vorhatten den Menschen Körper und Leben zu nehmen, sie versuchten ihnen ihre Namen und ihre Geschichte zu stehlen. Während sie ihr erstes Ziel vielleicht beinahe erreicht haben, so verfehlten sie das andere. Unzählbare ehemalige Häftlinge haben mittlerweile vor Ort in Form von Schriften, Gegenständen, Fotos und Filmen ihre Namen und ihre Geschichte zurückerhalten. Als wir uns anschließend am letzten Tag in der atemberaubenden Stadt Krakau davon überzeugen konnten, dass das Ziel, die jüdische Kultur auszulöschen, niemals erreicht wurde, stellte sich allgemeine Freude und Motivation ein. Dieses Kapitel der Geschichte ist zwar dunkel und grausam und dennoch hat das Böse verloren. Man muss sich der Vergangenheit allerdings stellen, um zu verhindern, dass sich diese jemals wiederholt. Wir heute tragen zwar keine Schuld mehr an dem, was geschehen ist, doch wir alle haben eine schwere Verantwortung geerbt. Am Ende waren sich alle einig: So etwas darf niemals wieder geschehen und wir alle müssen uns mit Wort und Tat dafür einsetzen. Und in Anbetracht dessen, was diese Menschen durchmachen mussten, sollten wir alle etwas bewusster und dankbarer durch das Leben gehen.

-In Gedenken an alle Opfer von Nationalsozialismus und Holocaust; ihr werdet nie vergessen sein-

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