Schulprogramm
Unsere Leitmaxime: „Fördern statt selektieren!“
I. Das Schulprogramm - die Orientierungsebene
Die Aufgabe des Schulprogramms, die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule, die pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder
1. Die Aufgabe des Schulprogramms
Das Schulprogramm des Leibniz-Gymnasiums Essen ist zentrales schulpolitisches Steuerungsinstrument.
Das Schulprogramm benennt auf der Orientierungsebene die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule sowie die als bedeutsam eingestuften pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder.
Auf der operativen Ebene beschreibt das Schulprogramm den Entwicklungsstand der einzelnen Handlungsfelder.
In diesem Sinne versteht sich das Schulprogramm als Arbeits- und Entwicklungsprogramm. Es erfüllt folgende Funktionen:
- Das Programm verschafft allen an der Entwicklung des Leibniz-Gymnasiums Interessierten Information und Transparenz über das Selbstverständnis und über die konkreten pädagogischen Arbeitsschwerpunkte der Schule.
- Das Programm bietet den unmittelbar am Schulleben Beteiligten, den Schülern, den Lehrern und den Eltern, die Chance zur kritischen Auseinandersetzung mit der Grundkonzeption der Schule und zur aktiven Teilhabe an der Fortentwicklung dieser Konzeption. Orte der Reflexion und der Entscheidungen sind die Mitwirkungsgremien (Klassenpflegschaft, Schulpflegschaft, Schülerrat, Klassen- und Stufenkonferenzen, Fachkonferenzen, Lehrerkonferenz, Schulkonferenz).
2. Die Leitnormen für die Bildungsarbeit der Schule
Die Grundrechte des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bilden den übergeordneten Orientierungskanon für das pädagogische Handeln am Leibniz-Gymnasium.
Leitnormen für unser Handeln sind vor allem folgende Grundrechtsartikel:
- Die Würde des Menschen ist unantastbar ... (Art. 1 GG)
- Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt ... Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ... (Art. 2 GG)
- Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich ... (Art. 3 GG)
- Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen Bekenntnisses sind unverletzlich ... (Art. 4 GG)
- Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern ... (Art. 5 GG)
3. Die pädagogischen Handlungsziele und Handlungsfelder
a) Die pädagogischen Handlungsziele
Als Gymnasium des Essener Nordens wollen wir – unter Berücksichtigung der Besonderheiten dieser Region – den hier lebenden Schülerinnen und Schülern eine ortsnahe, umfassende und qualifizierte Gymnasialausbildung gewährleisten. Wesentliche Handlungsziele sind für uns
- der Erwerb fundierten Grundlagenwissens,
- die Ausbildung sozialer Kompetenzen,
- die Einübung selbstständigen Arbeitens,
- die Entwicklung einer positiven Einstellung zum Lernen,
- die Entfaltung der Urteils- und Kritikfähigkeit,
- die Förderung der aktiven Mitwirkung am Leben in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen,
- die Vorbereitung auf das Leben in einer zusammenwachsenden Welt und
- die Unterstützung bei der Studien- und Berufswahl.
Dabei setzen Erfolge im Unterricht und in der Erziehung u.a. voraus
- eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen Schule und Elternhaus,
- ein freundliches und angenehmes Lernklima an der Schule,
- eine hochwertig ausgestattete sowie hell und künstlerisch gestaltete Schule,
- ein anregendes Schulumfeld und eine umfassend entfaltete Schulkultur,
- eine intensive Kooperation mit Partnern im Stadtteil und in der Stadt,
- eine an den Bedürfnissen der Schule ausgerichtete Versorgung mit Lehrkräften.
b) Die pädagogischen Handlungsfelder
Folgenden Handlungsfeldern ordnen wir hohe Bedeutung zu:
- Handlungsfeld 1: Die Mitverantwortung der Schule für den Strukturwandel im Essener Norden
- Handlungsfeld 2: Das Bildungsprofil der Schule
- Handlungsfeld 3: Der Unterricht und die Unterrichtsorganisation
- Handlungsfeld 4: Die Erziehung und Beratung
- Handlungsfeld 5: Die Fortbildung
- Handlungsfeld 6: Das Personal
- Handlungsfeld 7: Die Schulgebäude
- Handlungsfeld 8:Die Sicherheit und die Gesundheit
II. Das Schulprogramm - die operative Handlungsebene
Entwicklungsstand der pädagogischen Handlungsfelder
Handlungsfeld 1
Die Mitverantwortung der Schule für den Strukturwandel im Essener Norden
Als eine der größten Bildungseinrichtungen der Stadt Essen trägt das Leibniz-Gymnasium für den weiteren Strukturwandel des Essener Nordens eine hohe Mitverantwortung. Die Schule versteht sich als aktiver Mitgestalter des Strukturwandels auf den Feldern der Bildungs- und Kulturpolitik.
a) Die bildungspolitische Mitverantwortung
Das Leibniz-Gymnasium ist seit über 100 Jahren als weiterführende Schule im Essener Norden fest verankert. Der heutige Doppelauftrag der Schule liegt darin, allen Kindern dieser Region unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft und unabhängig von religiöser Zugehörigkeit eine qualifizierte Gymnasialausbildung anzubieten sowie einen Beitrag zur Erhöhung der im Essener Norden immer noch relativ niedrigen Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium zu leisten.
Die Entwicklung der letzten 20 Jahre belegt, dass die Schule ihren Bildungsauftrag erfüllt. Die Schülerzahl ist von 878 Schülern im Schuljahr 1994/95 auf 1.075 Schüler im Schuljahr 2018/19 gestiegen. Die Schule wird in der S I durchgängig fünfzügig, in der S II sechszügig geführt. Die Zahl qualifizierter Schulabschlüsse konnte signifikant erhöht werden.
Dieser bildungspolitische Erfolg gewinnt besonderes Gewicht dadurch, dass im Schuleinzugsbereich die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund und die Zahl der Schüler aus einkommensschwachen Familien in der jüngeren Vergangenheit stetig zugenommen haben.
b) Die kulturpolitische Mitverantwortung
Das Leibniz-Gymnasium leistet einen aktiven Beitrag zur Kulturpolitik im Essener Norden. Mit Unterstützung der Stadt Essen nimmt es hier die Funktion eines Schulkulturzentrums wahr. Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen von Schülergruppen bereichern das Schulleben und das öffentliche Leben.
Kulturpartner der Schule sind u.a. die Chorakademie Ruhr, die Folkwang Musikschule, die Folkwang Universität, die Philharmonie, die Stadtbibliothek, das Essener Lesebündnis und das Deutsch-Französische Kulturzentrum.
Die Kulturarbeit der Schule findet in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit, Unterstützung und Anerkennung.
Handlungsfeld 2:
Das Bildungsprofil der Schule
a) Die Förderschule mit Leistungsanspruch
Das Leibniz-Gymnasium versteht sich als Förderschule. Schon vor Jahren hat sich die Schule von dem bildungspolitisch und pädagogisch überholten Selektionsgedanken verabschiedet und an seine Stelle den Fördergedanken gesetzt.
Ergebnis der Umsteuerung ist das Konzept „Fördern statt selektieren!“ Dieses Konzept folgt folgenden Maximen:
- Lernerfolge gelingen am besten in einer anregenden und ermutigenden Lernatmosphäre.
- Der Kern der Förderarbeit liegt im normalen Unterricht, nicht in nachgelagerten Fördermaßnahmen.
- Leistungsdefizite und besondere Begabungen erfordern am Einzelfall orientierte Unterstützung.
Dieses Konzept hat zu bemerkenswerten Erfolgen geführt. Die Zahl der Nichtversetzten und Wiederholer konnte drastisch reduziert werden. Die Ergebnisse der letzten Komm-mit-Studie belegen, dass das Leibniz-Gymnasium unter 244 Gymnasien des Landes eine der geringsten Wiederholerquoten hat (0,7 %). Dieser Wert markiert eine signifikante Abweichung nach oben. Klassenzusammenlegungen wegen geschrumpfter Schülerzahlen gehören seit Jahren der Vergangenheit an.
Der Fördergedanke und der Leistungsgedanke sind nach Auffassung der Schule nicht Gegensätze, sie bilden vielmehr eine Einheit. In diesem Sinn bekennt sich die Schule zu einem ausgeprägten Leistungsanspruch. Sie geht zugleich davon aus, dass Schüler Leistung erbringen wollen und dass Eltern den Leistungsgedanken unterstützen.
Die Schule beobachtet die Leistungsentwicklung der Schüler kontinuierlich. Für alle Stufen institutionalisiert sind Quartalskontrollen. Bei Leistungsdefiziten werden die Ursachen ergründet und Fördermaßnahmen vereinbart.
Das am Leibniz-Gymnasium erreichte Leistungsniveau kann – besonders unter Berücksichtigung der problematischen Sozialstruktur – als beachtlich bezeichnet werden. Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen in der Stufe 8 oszillieren um die Durchschnittswerte des Landes, die Ergebnisse der Zentralprüfungen im Abitur treffen punktgenau den Mittelwert des Landes.
Beachtenswert ist auch, dass im Zentralabitur rund 20 % der Schüler eine Durchschnittsnote im Einserbereich haben. Im Sinne der Spitzenförderung nominieren wir unsere Schülerinnen und Schüler mit Erfolg für Stipendien der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach“-Stiftung, der RuhrTalente, „Chance hoch 2“, der Reemtsma Stiftung, der START-Stiftung, der „Hildegard Topel“-Stiftung, der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Avicenna Studienwerks, außerdem sind wir in Essen seit Jahren das Gymnasium mit den meisten Schüler*innen im Frühstudium der Universität Duisburg/Essen.
Dem Leibniz-Gymnasium ist 2007 das „Gütesiegel Individuelle Förderung“ verliehen worden.
b) Die Unterrichtsbereiche und Unterrichtsfächer mit besonderem Profil
Die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen
Die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch und Latein vermitteln Kernkompetenzen. Die besondere Bedeutung dieser Fächer findet ihren Niederschlag durch eine Reihe ministerieller Vorgaben, z.B. durch eine höhere Wochenstundenzahl, Klassenarbeiten, Vorrang in der Versetzungsordnung. Aber auch der Rückgriff auf diese Fächer in Lernstandserhebungen und in der zentralen Klausur der Jahrgangsstufe 10 stellt deren besondere Bedeutung heraus.
Die Schule ihrerseits unterstreicht den Stellenwert dieser Fächer durch eine weitere gezielte Aufstockung der Wochenstundenzahl aus dem Topf der Ergänzungsstunden.
Ein erster Schwerpunkt liegt dabei in der Stundenaufstockung der Sprachen in den Stufen 5 bis 7 sowie der Mathematik in der Stufe 7.
Ein zweiter Schwerpunkt betrifft den Förderunterricht, der für alle Kernfächer in der Sekundarstufe I bedarfsgerecht zur Anwendung kommt.
Die gezielte Stundenaufstockung und der Förderunterricht haben nachweislich die mangelhaften Noten in den Kernfächern gesenkt und damit einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Sitzenbleiberquote geleistet.
Die Schüler besuchen zudem den Unterricht der Kernfächer gerne (vgl. Ergebnisse der Komm-mit-Studie 2009).
Die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik werden im Regelfall in der Oberstufe als Leistungskurse von einer hohen Schülerzahl angewählt (mindestens jeweils 2 Parallelkurse). Die Fächer Französisch und Latein durchlaufen die Oberstufe als Grundkurse.
Der Zweisprachenzug Deutsch-Englisch
Zur Förderung der englischsprachlichen Kompetenz ist zum Schuljahr 1994/95 der Zweisprachenzug Deutsch-Englisch eingerichtet worden. Merkmale des Zweisprachenzugs sind der verstärkte Englischunterricht in den Stufen 5 und 6 sowie der zunächst deutsch-englischsprachige, dann aber zunehmend englischsprachige Unterricht in den Fächern Erdkunde und Geschichte. Politik wird in Modulen englischsprachig unterrichtet.
Der Zweisprachenzug findet bei Eltern und Schülern hohe Akzeptanz. So melden sich in der Stufe 5 regelmäßig 75% der Schülerinnen und Schüler im bilingualen Zweig an, der Besuch des Zweisprachenzugs wird auf dem Zeugnis dokumentiert. Das Sprachzertifikat für die Sekundarstufe I erhalten am Ende der Stufe 9 ungefähr 50% des Jahrgangs, ungefähr 20 Abiturienten erhalten jährlich zusätzlich zum Abiturzeugnis ein Zweisprachenzertifikat.
Die Einrichtung des Zweisprachenzugs Deutsch-Englisch hat schulpolitisch Früchte getragen. Der Zweisprachenzug ist ein bedeutsamer Anteil zu den höheren Anmeldezahlen und zur Leistungskraft der Schule zuzurechnen.
Die Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Physik und das Fach Informatik
Mathematik, Informatik und die Naturwissenschaften bilden traditionell einen Schwerpunkt im Schulprofil. In Doppelstunden mit variantenreicher Unterrichtsmethodik werden die Schüler in den hochwertig ausgestatteten Fachräumen in Projekten und Experimenten in wissenschaftliche Arbeitsweisen eingeführt.
Besonders interessierten Schülern bietet das Leibniz-Gymnasium ab der Klasse 6 einen MINT-Zweig an, in dem die Schüler ihre mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse in zahlreichen MINT-Arbeitsgemeinschaften und Wettbewerben, im Wahlpflichtbereich II in den Kursen „Mathematik/ Informatik“ oder „Biologie/Chemie“, in MINT-Leistungskursen und Projektkursen vertiefen können.
Diese zusätzliche Förderung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich dient dazu, der hohen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz von MINT-Berufen gerecht zu werden sowie die Berufschancen der Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich zu steigern. Zudem profitieren die Schülerinnen und Schüler in anderen Unterrichtsfächern von den erworbenen MINT-Kompetenzen (mathematische und analytische Fähigkeiten etc.).
Für die Förderung im MINT-Bereich ist das Leibniz-Gymnasium im Jahr 2013 und 2016 als MINT-freundlichen Schule ausgezeichnet worden.
Schüler aller Altersstufen beteiligen sich an Projekten (z.B. Mausefallen-Rennen) und an Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene (z.B. Biologie-Olympiade). Einzelne Schüler haben dabei Spitzenleistungen erreicht.
Die Musik und die Bläserausbildung
Im Schuljahr 2003/04 hat das Leibniz-Gymnasium im Rahmen eines Modellprojektes mit der Folkwang Musikschule die Bläserausbildung aufgenommen. In den Stufen 5 und 6 werden die Schüler in einer Bläsergruppe zusammengefasst. Der Musikunterricht wird von zwei auf drei Stunden verstärkt. Die Einzelausbildung am Instrument übernehmen pro Jahrgang sieben Lehrer der Folkwang Musikschule.
Ab Stufe 7 wird der Unterricht jahrgangsübergreifend in Arbeitsgemeinschaften fortgesetzt.
Der Förderverein der Schule finanziert die Musikinstrumente und verleiht sie gegen eine geringe Gebühr an die Schüler.
Die Auftritte der „Leibniz-Bläser“ in der Öffentlichkeit – im Inland und im Ausland – zeugen vom spielerischen Niveau. Die „Leibniz-Bläser“ sind ein unübersehbares Markenzeichen der Schule.
Der Sport und die Sportwettbewerbe
Sport und Sportwettbewerbe am Leibniz-Gymnasium können auf eine lange erfolgreiche Tradition verweisen. Pokale und Urkunden zeugen von Stadt-, Regional-, Landes- und Bundesmeisterschaften.
Regelmäßig können im Fußball sowohl von den Mädchen als auch von den Jungen Stadtmeisterschaften sowie gelegentlich sogar Erfolge auf Bezirks-, Landes und Bundesebene gefeiert werden.
Bei Schachturnieren auf Stadt- und Bezirksebene gewinnen die Leibniz-Schüler in allen Altersgruppen Meisterschaft um Meisterschaft.
Einzelne Schüler haben erfolgreich an Deutschen Meisterschaften, an Europa- und Weltmeisterschaften (z.B. Judo, Rudern) teilgenommen.
Dieser Sporttradition sieht sich die Schule auch zukünftig verpflichtet.
Das Leibniz-Gymnasium bietet den Schülern im Wahlpflichtbereich II den Kurs „Sport- und Gesundheit“ (mit Ausbildung zum Sporthelfer!) an, in der Oberstufe das Leistungsfach Sport, in der Stufe 7 eine einwöchige Skifahrt nach Österreich.
Der Sport ist in zahlreiche Projekte eingebunden, Kooperationen bestehen zu Sportvereinen und Institutionen.
Durch Impulse der Schule und des Fördervereins der Schule konnte die Sportinfrastruktur in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. In Kooperation mit den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt, dem ESPO, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Sparkasse Essen und der Allbau-AG sind auf dem Schulgelände eine Freilufthalle, eine Kleinfeld-Kunstrasenanlage sowie einen gr0ßen Kunstrasenplatz errichtet worden.
c) Weitere Profilmerkmale
Die Schullandheimpädagogik
Das Leibniz-Gymnasium führt in Trägerschaft seines Fördervereins ein eigenes Schullandheim in Dorsten-Rhade. Eine solche Konstruktion dürfte Seltenheitswert im Lande NRW besitzen.
Das Gebäude und das Außengelände des Schullandheimes sind in den zurückliegenden Jahren mit erheblichen Geldbeträgen der Schullandheimstiftung der Stadt Essen und der Spindelmann-Stiftung (rund 1 Mio Euro) modernisiert und ausgebaut worden. Das Schullandheim bietet hohen Komfort, seine Finanzlage ist hervorragend.
Die Klassen 5, 6, 8 und 9 fahren pro Schuljahr jeweils für eine Woche nach Rhade, darüber hinaus belegen Kurse, Theater-, Musik- und Sportgruppen, Eltern, Kollegen und Altschüler das Schullandheim. Von Zeit zu Zeit finden Tagungen und Kongresse statt.
Das Schullandheim hat für die Schule eine hohe identitätsstiftende Wirkung, es leistet einen wichtigen Beitrag zu dem weitgehend konfliktfreien Klima an der Schule.
Die internationalen Begegnungen
Zum internationalen Profil der Schule gehören neben dem verstärkten Englischunterricht im Zweisprachenzug eine Reihe besonderer Aktivitäten.
Die Englisch-, Französisch- und Lateinlehrer unternehmen regelmäßig Auslandsfahrten nach London, Lüttich, Paris und Rom. Weiterhin beteiligt sich die Schule an internationalen Betriebspraktika (vier Wochen in der Stufe 11), sie fördert Halb- und Ganzjahresaufenthalte im Ausland (z.B. Großbritannien, Frankreich, USA).
In der Stufe 7 führt das Leibniz-Gymnasium alternativ zur Skifahrt eine einwöchige Fahrt nach Südengland an, bei der Schülerinnen und Schüler ihre Sprachkenntnisse erproben und erweitern sowie reichhaltige interkulturelle Erfahrungen machen.
Alljährlich reisen 20 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 10 zu einem dreiwöchigen Aufenthalt in die USA, um ihre Sprachkenntnisse zu erproben und internationale Begegnungen und kulturellen Austausch zu erleben.
Die Schule nimmt immer wieder Schüler aus dem Ausland als Gastschüler auf, sie beherbergt regelmäßig Fremdsprachenassistenten in ihren Reihen.
Handlungsfeld 3:
Der Unterricht und die Unterrichtsorganisation
Im Zentrum der schulischen Arbeit steht der Unterricht. Der Unterricht kann Lernprozesse fördern – aber auch blockieren, der Unterricht kann motivieren – aber auch demotivieren, der Unterricht kann Freude erzeugen – aber auch Verdruss bereiten, der Unterricht kann langweilen – aber auch Neugier wecken, der Unterricht kann kränken und verunsichern – aber auch stärken und selbstbewusst machen.
Die Schule setzt sich seit über 15 Jahren gezielt mit den Ergebnissen der pädagogisch-psychologischen Forschung und der Lern- und Unterrichtsforschung auseinander. In die Diskussion an der Schule sind u.a. Forschungsergebnisse aus folgenden Fachgebieten eingeflossen:
Bildungsforschung (Prof. Dr. Klemm, Prof. Dr. Schleicher), Erziehungswissenschaften (Prof. Dr. Struck, Prof. Dr. Haubl), Bindungsforschung (Prof. Dr. Eggers, Prof. Dr. Grossmann), Hirnforschung (Prof. Dr. Hüther, Prof. Dr. Spitzer).
Prof. Dr. Klemm und Prof. Dr. Eggers haben im Rahmen von Lehrerfortbildungen Vorträge an der Schule gehalten.
Aus den Forschungsergebnissen hat die Schule Konsequenzen gezogen für die Gestaltung der gesamten schulischen Arbeit, ganz besonders aber für den Unterricht und für die Unterrichtsorganisation.
Folgende Leitgedanken prägen seit vielen Jahren den Unterricht und die Unterrichtsgestaltung:
- Basis erfolgreichen Unterrichts ist eine positiv erlebte Schüler-Lehrer-Beziehung!
- Demütigungen und Ängste verhindern Lernerfolge!
- Der Fördergedanke ersetzt den Selektionsgedanken!
Erfolgreiches Lernen vollzieht sich nicht hinter der geschlossenen Klassentür, es setzt vielmehr ein anregendes Lernumfeld voraus. Günstige Kontextbedingungen sind u.a.:
- ein offener, freundlicher und zuwendungsorientierter Umgang zwischen Schülern und Lehrern
- Anerkennung auch außerschulischer Leistungen
- starke Einbeziehung der Eltern in die Arbeit der Klasse und in den Unterricht
- reichhaltiges musisches künstlerischen Leben an der Schule
- Teilnahme an Wettbewerben in verschiedenen Fächern
- ein Schulgebäude, das nach ästhetischen Prinzipien gestaltet ist
- ein festes Regelsystem für Schüler und Lehrer
- Einhaltung von Ritualen (z.B. Begrüßung zu Beginn einer jeden Unterrichtsstunde)
- und nicht zuletzt: Zeit haben für die Anliegen der Schüler und der Eltern
Erfolgreicher Unterricht benötigt nicht nur anregende Kontextbedingungen, es erfordert auch eine lernfördernde Unterrichtsorganisation. Das Leibniz-Gymnasium hat sich 2006 von den Einzelstunden verabschiedet und das System der Doppelstunden eingeführt.
Der Unterricht verläuft jetzt mit weniger Zeitdruck (und mit weniger Zeitverlust!). In den naturwissenschaftlichen Fächern können mehr Experimente, in der Mathematik mehr Übungen auch während der Unterrichtszeit durchgeführt werden; in Deutsch bleibt mehr Raum für Textarbeit, in der Geschichte für Quellenanalyse.
Außerdem – und das ist wohl der wichtigste Effekt – tritt der lehrerzentrierte Unterricht zu Gunsten eines deutlich schülerorientierten Unterrichts in den Hintergrund. Die Doppelstunden begünstigen kooperative Arbeitsmethoden, sie stärken aber auch das selbstständige Arbeiten der Schüler (z.B. Internet-Recherche im Informatikraum).
Die Doppelstunden fördern aber auch auf indirektem Weg die Qualität des Unterrichts. Die Reduzierung der Fächerzahl pro Tag macht den Tag überschaubar, Raumwechsel finden nur noch in den großen Pausen statt, die Verkehrsströme auf den Fluren nehmen ab, die Zahl der Konflikte und Rangeleien ist deutlich zurückgegangen. Mit anderen Worten: Der pädagogische Takt hat sich verändert, Gleichmaß und Ruhe prägen den Tagesablauf.
Prof. Dr. Fischer (Universität Essen) hat in einer Untersuchung zu den naturwissenschaftlichen Fächern ermittelt, dass der höhere Lernzuwachs in Doppelstunden im Vergleich zum Zuwachs in Einzelstunden einen zeitweiligen Ausfall der Doppelstunden mehr als kompensiert.
Für den Fall der Abwesenheit von Lehrern (z.B. Krankheit, Fortbildung, Exkursion) gilt das Prinzip, dass der abwesende Lehrer Aufgaben bereit stellt (ggf. auch per Email) und der Fachunterricht stattfindet. Bis zur Stufe 9 soll generell ein Vertre-tungslehrer eingesetzt werden, ab Stufe 10 ist auch eigenverantwortliche Arbeit möglich. Diese Praxis ist an der Schule eingeübt, die Reibungsverluste sind gering.
Im Übrigen erfährt der Unterricht durch ein von den Schülern selbst erarbeitetes und von der Schulkonferenz verabschiedetes Regelsystem eine feste Kontur. Dieses Regelsystem trägt nicht unerheblich zu den Unterrichtserfolgen der Schule bei.
Handlungsfeld 4:
Die Erziehung und Beratung
Das Kollegium misst der Erziehung und Beratung hohe Bedeutung zu. Unterricht, Erziehung und Beratung können weder theoretisch noch praktisch getrennt werden, sie bilden eine pädagogische Einheit. In die Erziehungs- und Beratungsarbeit werden Eltern und Schüler eng eingebunden.
In der Schule gilt übergreifend – für alle Stufen, für alle Lehrer, für alle Schüler – ein gemeinsamer Verhaltenskodex (vgl. Handlungsfeld 3). Schulleitung und Schule achten konsequent auf die Einhaltung des Regelsystems. Der Grundrechtskatalog des Grundgesetzes bildet den übergeordneten normativen Rahmen.
Herausgestellt werden soll, dass unter Beachtung des Grundrechtskatalogs alle Schülerinnen – gleich welcher Herkunft und welcher Religion – an allen Sportveranstaltungen und allen Klassenfahrten der Schule teilnehmen.
Das Leibniz-Gymnasium ist eine insgesamt konfliktarme Schule. Schmierereien und Schlägereien treten extrem selten auf. Soweit gravierendere Konflikte auftreten, schalten sich Fachlehrer und Klassenlehrer, in besonderen Problemlagen die Stufenleitung und die Schulleitung ein.
Einen besonderen Aufgabenbereich stellt das Thema „Jugend und Medien“ dar. Das Internet und soziale Netzwerke sind heute die von Jugendlichen meistgenutzten Medien. Die Wirkungen auf Jugendliche sind umstritten. Übermäßiger Medienkonsum könne die Gesundheit bedrohen, gewaltbesetzte Inhalte können zur Verrohung führen, aber auch der sorglose Umgang mit persönlichen Daten im Internet berge Gefahren. Befürworter der Internetnutzung sehen eher Chancen.
Das Leibniz-Gymnasium hat mit der Entwicklung eines umfangreichen Medienkonzeptes reagiert, welches eine intensive Einbindung der sachgerechten Nutzung neuer Medien in den Regelunterricht garantiert. Schülerinnen und Schüler werden zu sogenannten Medienscouts ausgebildet und schulen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in Bezug auf Chancen und Gefahren neuer Medien. Dafür ist das Leibniz-Gymnasium im Jahr 2016 als „Medienscouts NRW-Schule“ und im Jahr 2018 als „Digitale Schule“ ausgezeichnet worden.
Die Beratungsschwerpunkte der Schule liegen (neben der Erziehungsberatung) in der Schullaufbahnberatung, in der
Studien- und Berufswahlberatung und – bei persönlichen Problemen – in der Individualberatung.Die Schullaufbahnberatung übernehmen die Stufenleiter, die Fachkoordinatoren und die Schulleitung. In die Beratungen werden neben den Schülern immer die Eltern mit eingebunden.
Die Studien- und Berufswahlberatung setzt in der Stufe 9 ein und wird facetten-reich bis zu Stufe 12 fortgesetzt (vgl. hierzu das Konzept „Studien- und Berufswahlorientierung am Leibniz-Gymnasium Essen“).
Und dennoch finden Schülerinnen und Schüler mit Ambitionen für eine Berufsausbildung nicht ohne weiteres den passenden Ausbildungsbetrieb und unbedingt studierfähige Schülerinnen und Schüler nicht immer den Weg zur Hochschule, weil ihnen berufliche Alternativen unbekannt sind oder die Hürde in die akademische Welt zu groß erscheint. Hier schlagen wir bereits seit 2012 Jahren Brücken in Zusammenarbeit mit den Talentscouts der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen bzw. heute des NRW-Zentrums für Talentförderung. In der Beratung durch Schule und Talentscouts entwickeln die Schüler größeres Vertrauen in sich selbst, erhalten Begleitung beim Aufbau von Kenntnissen der vielfältigen Ausbildungsstrecken in der Berufsausbildung und im (dualen) Studium, entdecken Förderinstrumente des Bildungssystems und erschließen neue Netzwerke für sich, die ihnen bei der individuellen Berufs- und Studienorientierung behilflich sind.
Das Wissenschaftsministerium des Landes NRW hat das Leibniz-Gymnasium im Jahr 2016 als eine der ersten Schulen als „Schule im NRW-Talentscouting“ ausgezeichnet.
Eine Besonderheit des Leibniz-Gymnasiums ist das Lebensorientierungsseminar. Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 reflektieren – auf freiwilliger Basis – mit psychologisch besonders geschulten Lehrern in Kleingruppen über Sorgen und Nöte, über Lebens- und Berufsperspektiven und allgemeine Lebensfragen. Die Erfahrung der Schule ist, dass die Schüler nach Rückkehr aus diesen Seminaren aufgeschlossener, selbstsicherer, motivierter und tatkräftiger sind.
Jahr für Jahr gewinnt die Individualberatung an Gewicht. Familiäre Probleme (Trennungen, Verlust von Arbeitsplätzen, geringes Einkommen) und durch die Schulzeitverkürzung ausgelösten Anforderungen und Ängste erzeugen Existenzängste und psychische Erkrankungen. Der Schulsozialarbeiter und Beratungslehrer stehen für Ersthilfe zur Verfügung und vermitteln an professionelle Einrichtungen.
Erfolge im Handlungsfeld Erziehung und Beratung können nur erzielt werden in einem Kooperationsnetz. Hierzu gehören am Leibniz-Gymnasium u.a. das Jugendamt der Stadt Essen, die Regionale Schulberatung der Stadt Essen, das Jugendpsychologische Institut der Stadt Essen, die RAA Essen, die Arbeitsagentur Essen, die Universitäten der Region, die Partnerunternehmen der Schule in der Region.
Handlungsfeld 5:
Die Fortbildung
Das Leibniz-Gymnasium ist eine sehr innovations- und fortbildungsfreudige Schule. Die Schule beteiligt sich immer wieder an Projekten und Studien, so an der DESI-Studie 2003/2004, an der Naturwissenschaften-Studie der Universität Essen 2005, am Projekt Gütesiegel Individuelle Förderung (seit 2007), am Komm-mit-Projekt (seit 2008), am Projekt Netzwerk Physik (seit 2010), an der NEPS-Studie (seit 2010), seit 2014 am Forschungsprojekt „Potenziale entwickeln – Schulen stärken“ und seit 2016 im unterrichtsentwickelnden Projekt der Sprachförderung und des sprachsensiblen Fachunterrichts im Rahmen der Initiative RuhrFutur.
Als Netzwerkschule der laufenden Projekte nimmt die Schule regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil, sie bietet selbst den Partnerschulen in diesen Projekten Fortbildungsveranstaltungen an.
Im Rahmen eines mit der Schulleitung abgestimmten Fortbildungskonzeptes nehmen einzelne Kollegen an Zertifikatskursen (z.B. Praktische Philosophie, Latein, Beratungslehrer), an unterrichtsfachlichen Veranstaltungen oder in Kleingruppen an Halb- oder Ganzjahreskursen zur Qualifikationserweiterung in unterschiedlichen Feldern (z.B. Physik, Mathematik, Sport, Verwaltungssysteme) teil.
Die schulinterne Fortbildung wird auf zwei Ebenen organisiert, auf der Ebene des Gesamtkollegiums und auf der Ebene der Fachkonferenzen.
Fortbildungen auf der Ebene des Kollegiums thematisieren übergreifende Fragestellungen, sie finden zweimal jährlich statt.
Mehrfach standen Aspekte der Lernpsychologie, der Hirnforschung und der Bildungsforschung im Mittelpunkt. Diese Veranstaltungen bildeten für die Schule den Ausgangspunkt für den Paradigmenwechsel von der Selektionsschule zur Förderschule.
Die Fortbildungskonzepte der Fachkonferenzen beruhen auf folgenden Prämissen:
Fortbildungen sollen auf der Grundlage eigener Evaluation dort ansetzen, wo die Fachlehrer besonderen Handlungsbedarf sehen. Nach Möglichkeit sollen gemeinsame Konzepte entstehen.
Fortbildungen sollen so konkret wie möglich sein, es sollen direkt umsetzbare Unterrichtsbausteine entstehen.
Die fachlichen Ressourcen im Kollegenkreis sind hoch, drei Kollegen sind Fachleiter (Biologie, Sport, Chemie), weitere vier Kollegen sind Fachberater bzw. Mitglieder von Kompetenzteams (Deutsch, Pädagogik, Musik, Physik), zahlreiche weitere Kollegen haben Erfahrungen als Fortbildner gesammelt. Soweit Bedarf besteht, können aber auch auswärtige Referenten zu Fortbildungen eingeladen werden.
Handlungsfeld 6
Das Personal
Lehrer
Nachdem der durch die Schulzeitverkürzung entstandene Überhang an Lehrerinnen und Lehrern bereits seit längerer Zeit abgebaut ist, ist mittlerweile das Stellenzuweisungsverfahren wieder an die Schülerzahlentwicklung gekoppelt, welche zeitnah in die Stellenberechnung einbezogen wird.
In nahezu allen Fächern kann ungekürzt Unterricht erteilt werden, hinzu kommt eine große Auswahl an Arbeitsgemeinschaften. Dazu zählen z.B. Chöre, Theater, Mathematik, PC-Arbeit, Schulgarten/Biologie, Naturwissenschaften, ECDL, Schach, Basketball, Fußball (Jungen u. Mädchen), Nichtschwimmer, Rettungsschwimmer, Junge Jury, „Wir lesen vor“, Flag-Football, Tischtennis-AG, Sanitäter, Yoga, Anti-Diskriminierung, DELF, Medienscouts, Fahrrad, Programmierung.
Referendare, Praktikanten
Die Schule nimmt regelmäßig eine große Zahl an Referendaren und Praktikanten auf. Die Betreuung erfolgt über Koordinatoren und Mentoren. Es liegen Ausbildungskonzepte vor.
Sekretärinnen, Hausmeister
Die Stellenbesetzung mit städtischen Bediensteten ist gut. Am Hauptgebäude gibt es eine Vollzeitsekretärin und einen Hausmeister sowie regelmäßig Auszubildende im Bereich des Sekretariats.
An der Zweigstelle ist eine Teilzeitsekretärin tätig. Die Schule ist dem Wunsch der Stadt auf Einstellung einer schwerbehinderten Kraft gerne nachgekommen. An der Zweigstelle ist in Vollzeit eine Hausmeisterin tätig.
Handlungsfeld 7
Die Schulgebäude
Das Stammgebäude der Schule liegt im Zentrum Altenessens an einer reinen Anliegerstraße in einem bürgerlichen Wohnquartier in Nachbarschaft eines großen Parks. Das Gebäude gehört architektonisch zu den markantesten Bauwerken im Essener Norden.
Die Zweigstelle liegt in einem Wohnquartier in Nachbarschaft des Einkaufszentrums Altenessen. Hier handelt es sich um eine ehemalige Hauptschule, das Gebäude wurde 1958 errichtet und ist 2000 vom Leibniz-Gymnasium übernommen worden.
Die Schule hat im Laufe der Jahre immer wieder Investitionsprogramme mit der Stadt Essen zur Renovierung und Aufwertung der Gebäude sowie zur Qualitätsanhebung der Innenausstattung vereinbart.
Nach Abschluss der Investitionsprogramme 2009/2010 mit den Schwerpunkten
- energetische Maßnahmen (Konjunkturpaket II)
- Brandschutzmaßnahmen
- Naturwissenschaften / Informatik
- Ganztagsoffensive
Mit einem Finanzvolumen von ca. 2,7 Mio Euro kann man konstatieren, dass das Stammgebäude einen herausragenden Eindruck und die Zweigstelle einen sehr guten Eindruck hinterlässt.
Am Stammgebäude sind alle Fenster nach historischem Vorbild ausgetauscht worden, die Anbauten (Ost- und Südseite) sind bautechnisch und energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden, die Heizungsanlage ist erneuert worden, die naturwissenschaftlichen Räume und die Informatikräume entsprechen modernsten Standards, der gesamte Brandschutz und Fluchtregelungen genügen höchsten Anforderungen.
Die Zweigstelle ist ebenfalls bau- und brandtechnisch erheblich aufgewertet worden. Glanzstück der Zweigstelle ist aber die Mensa, die neuesten Standards entspricht und die auch architektonisch zum Aufenthalt einlädt.
Für die Übermittagsversorgung am Hauptgebäude hat die Schule in Eigeninitiative Mittel in Höhe von 75.000€ aufgebracht. Ein Ratsbeschluss für einen Zuschuss von 50.000€ zum Bau einer Mensa wurde erwirkt, diese bereichert seit Dezember 2016 das Schulleben am Hauptgebäude durch frische und leckere Ernährung.
Für den Sportunterricht stehen der Schule zwei Sporthallen und eine Freilufthalle am Stammgebäude und eine Sporthalle an der Zweigstelle zur Verfügung. Zustand und Ausstattung der Hallen sind gut bis zufriedenstellend.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Schule mit der Qualität der Gebäude zufrieden ist. Die hohe Schülerzahl verursacht teilweise Engpässe bei Klassen-, Kurs- und Fachräumen.
Handlungsfeld 8
Die Sicherheit und Gesundheit
a) Die Sicherheit
Die Schulgebäude der Stammschule und der Zweigstelle verfügen nach Abschluss der Investitionsprogramme bautechnisch über höchste Sicherheitsstandards. Die Fluchtwegbeschilderung ist vorbildlich.
Die Schule hat einen Gefahrstoffbeauftragten bestellt, der sich um alle rechtlichen Vorgaben kümmert und das Kollegium informiert und belehrt.
Das Doppelstundensystem hat die Verkehrswege im Schulgebäude pro Tag deutlich reduziert. So ist diese pädagogische Maßnahme unter Sicherheits-aspekten ein Beitrag zur Vermeidung von Unfällen.
Die Verkehrsanbindung beider Schulstandorte an den öffentlichen Personen-nahverkehr ist ausgezeichnet. Busse und U-Bahnen fahren beide Schulstandorte direkt an. U-Bahn-Fahrer müssen keine Verkehrsstraße queren, Busfahrer müssen bei der Fahrt zur Schule einen beampelten Überweg nutzen.
Ein Teil der Radfahrer kann die Schule ohne Straßenquerung erreichen, ein anderer Teil hat ein oder zwei Hauptstraßen zu überqueren. Gesicherte Überwege sind vorhanden.
Für die Schüler der Stufen 5 bis 9 liegt ein Verkehrserziehungskonzept vor. In die Verkehrserziehung wird regelmäßig die Polizei einbezogen.
b) Die Gesundheit
Gesundheitsfragen sind auf verschiedenen Ebenen zu betrachten.
Eine für Lehrer und Schüler in gleicher Weise bedeutsame Präventivmaßnahme ist die Berufs- und Schulzufriedenheit. Wer Angst vor der Schule hat, wer Druck fürchtet, wer sich überfordert fühlt, erkrankt eher als der, der motiviert und mit Freude zur Schule kommt. Daher setzt die Schule sehr viel Kraft ein, um eine freundliche und zuwendungsorientierte Arbeits- und Lebensatmosphäre herzustellen.
Eine weitere Ebene betrifft das Essen und das Trinken. Viele Schüler verlassen das Haus ohne Frühstück. Leider haben Gespräche mit den Eltern nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Daher frühstücken die Schüler der Stufen 5 und 6 gemeinsam mit ihren Lehrern in der ersten Doppelstunde.
Schüler dürfen während des Unterrichts diskret trinken.
Für die Pausen gibt es an beiden Standorten Bewegungsmöglichkeiten (Tisch-tennisplatten, Klettergarten, Fußball auf dem Schulhof bzw. auf dem Kunstrasenplatz und in der Soccerhalle).
Arbeitsgemeinschaften in den Ballsportarten, Wettbewerbe auf Stadt-, Regional- und Landesebene sowie der Kurs „Sport und Gesundheit“ im Wahlpflicht-
bereich II unterstreichen den Charakter des Leibniz-Gymnasiums als bewegungsfreudiger Schule.
Weiterhin achten die Gesundheitskoordinatoren auf altersspezifische medizinische Informationsveranstaltungen, auf die Einhaltung des Impfplanes und auf die Beachtung besonderer Hygienevorschriften (z.B. bei Grippe-Epidemien).
Ein besonders sensibler Bereich sind die Schülertoiletten. Diese werden täglich vor dem Unterricht und nach der zweiten großen Pause gereinigt.
Stand: November 2018