Von bunten Gebäuden und Studierenden, die keine Studenten sind
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- Veröffentlicht: 23. November 2014
- Geschrieben von Pia Jennert, Schülerreporterin
„Ich finde mich hier doch nie zurecht, bei den ganzen Räumen!“ Sarah Genster hält ihren Lageplan des Universitätscampus Essen mit beiden Händen fest und sucht angestrengt nach der Gebäudekennzeichnung S04. „Gestern am Campus Duisburg saß ich doch schon in einer falschen Lesung“, fügt sie belustigt hinzu.
„So schwer ist das gar nicht. Wir mussten am ersten Tag einmal über den ganzen Campus, um unseren Raum zu finden, und kennen uns jetzt eigentlich ganz gut aus. Stell dir vor, wir wurden sogar von einer anderen Studentin nach dem Weg gefragt!“, erzählt Jacqueline Müller stolz. „Guck mal, der erste Buchstabe gibt die Farbe, die erste Zahl den Eingang des Gebäudes an. Dann folgen die Innenfarbe des Ganges und die Etage und als letztes die Raumnummer. R14 ist übrigens das neue Audimax, das ist noch nicht eingezeichnet. S04 müsste direkt an der U-Bahn Haltestelle Universität Essen liegen.“
Es dauert nicht lange und beide haben Eingang 4 des sonnengelben Gebäudes gefunden, wo sie sich unauffällig zwischen die Studenten mischen und an einer Germanistik-Vorlesung teilnehmen.
Wie die beiden besuchen weitere 20 Schüler und Schülerinnen des Leibniz-Gymnasiums in Essen und des Albert-Einstein-Gymnasiums in Duisburg die Universität Duisburg-Essen für den Zeitraum des 10. bis 14. Novembers im Rahmen eines dualen Orientierungspraktikums. Ziel ist es, den Teilnehmern einen Einblick in das Studentenleben zu ermöglichen und ihnen bei der späteren Studienwahl zu helfen.
Zu der Uniwoche gehört auch ein einwöchiges Praktikum, das vor den Sommerferien in der Richtung des jeweils besuchten Studienfachs absolviert werden soll.
„Am Anfang dachte ich, dass wir auffallen würden, weil wir zu jung aussehen, aber es hat niemand bemerkt, dass wir noch Schüler sind. Wir wurden sogar ein paar Mal angesprochen, welches Fach wir denn studieren würden“, erzählt eine Teilnehmerin am Freitag in der gemeinsamen Abschlussrunde, wo Eindrücke gesammelt werden und Kritik geäußert wird. „Die Studenten hier waren alle ziemlich nett und haben geholfen, wenn man nicht weiterwusste, das fand ich echt toll.“
„Mir hat es auch sehr gut gefallen. Ich fand es cool, einmal zu sehen, wie es an einer Uni so zugeht“, stimmt ihr ein anderer Teilnehmer zu. „Schade war, dass einige Lesungen ausgefallen sind, bei denen ich gerne mitgemacht hätte und ein paar Räume im Schülervorlesungsverzeichnis falsch angegeben waren, aber trotzdem hat mir die Woche hier weitergeholfen. Ich würde eigentlich gerne sofort hier bleiben.“
Da stimmen ihm viele Teilnehmer zu. Doch zunächst heißt es, für das Abitur 2016 zu lernen, bevor die passende Universität und das richtige Studienfach ausgesucht werden.
Essen, den 14.10.