Leibniz-Gymnasium Essen

Konzept zur individuellen Förderung

Theorierahmen zur Förderpraxis der Schule

Im Zentrum der schulischen Arbeit steht die Förderung der Schülerinnen und Schüler. Die Schule setzt sich seit Jahren gezielt mit den Ergebnissen der pädagogisch-psychologischen Forschung, der Lern- und Unterrichtsforschung sowie der Hirnforschung auseinander. Folgende Aspekte besitzen für das Förderkonzept der Schule besonderes Gewicht:

  • In das pädagogische Konzept zur Förderpraxis der Schule sind u.a. aus folgenden Fachgebieten Forschungsergebnisse eingeflossen: Bildungsforschung (z.B. Prof. Dr. Klemm, Prof. Dr. Schleicher), Erziehungswissenschaften (z.B. Prof. Dr. Struck, Prof. Dr. Haubl), Bindungsforschung (z.B. Prof. Dr. Eggers, Prof. Dr. Grossmann) und Hirnforschung (z.B. Prof. Dr. Hüther, Prof. Dr. Spitzer).
  • Aus den Forschungsergebnissen sind vor allem Konsequenzen für die Gestaltung des Lernumfeldes, für die Unterrichtsorganisation und für die Unterrichtsgestaltung, für den Einsatz der Unterrichtenden, für die Hausaufgabenbetreuung und für die Einrichtung von Lerngruppen, für die Leistungskontrolle der Schülerinnen und Schüler sowie für das Konzept der Fortbildung von Unterrichtenden gezogen worden.

Grundsätze:

  • Basis aller pädagogischen Maßnahmen ist eine positiv erlebte Schüler/innen-Lehrer/innen-Beziehung! 
  • An die Stelle des Selektionsgedankens tritt der Fördergedanke.
  • Das Prinzip der (individuellen) Förderung ist pädagogisches Leitziel im Schulprogramm. 

 

Förderpraxis der Schule

a)   Gestaltung des Lernumfeldes 

  • offene, freundliche und zuwendungsorientierte Schüler/innen-Lehrer/innen-Beziehung, Anerkennung auch außerschulischer Leistungen 
  • starke Einbeziehung der Eltern in die gesamte schulische Arbeit 
  • Nutzung des schuleigenen Landheims für Projektarbeit in allen Stufen für Veranstaltungen aller Gruppen der Schule 
  • reichhaltiges musisches und künstlerisches Leben an der Schule 
  • Teilnahme an zahlreichen Sportwettbewerben 
  • nach ästhetischen Prinzipien gestaltetes Schulgebäude 
  • Regelsystem für Schüler/innen und Lehrkräfte
  • und nicht zuletzt: Zeit haben für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Eltern und Erziehungsberechtigten

b)   Stundentafel und Unterrichtsorganisation

  • Sprachförderung wird als fächerübergreifende Schlüsselqualifikation angesehen und findet in der sprachsensiblen Gestaltung aller Unterrichtsfächer seine Berücksichtigung. In der Erprobungsstufe ist die Stundenzahl im Fach Englisch auch mit Blick auf den bilingualen Zweig erhöht.
  • In den Sprachen und in Mathematik wird in der Sekundarstufe I bedarfsgerecht Förderunterricht und in der Sekundarstufe II werden Vertiefungskurse angeboten.
  • Am Leibniz-Gymnasium wurden die Einzelstunden zugunsten von Doppelstunden weitgehend abgeschafft, um den Zeitdruck zu reduzieren. So kann der Unterricht didaktisch-methodisch abwechslungsreich gestaltet werden und Übungsphasen lassen sich bereits in die Unterrichtszeit integrieren. Ganz konkret heißt das zum Beispiel mehr Zeit für Experimente und Übungen in den MINT-Fächern oder für Gestaltungsphasen in Kunst und Musik, für Schreibphasen im Sprachenunterricht oder Diskussionsrunden in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern.

c)   Hausaufgabenbetreuung und Lerngruppen

  • In der Erprobungsstufe wird eine nachmittägliche Hausaufgabenbetreuung angeboten, die nach dem Prinzip „Schüler/innen helfen Schülern/innen“ funktioniert.
  • Die Betreuung der kleinen - nach fachlichen Schwerpunkten zusammengestellten - Gruppen wird von Tutoreninnen und Tutoren der Klassen 10 bis 12 übernommen. Dabei wir auf möglichst kleine Gruppen ab 5 Teilnehmenden geachtet. Die Teilnahme ist für ein halbes Jahr verpflichtend, die Anwesenheit wird kontrolliert, Fehlzeiten der Klassenleitung zurückgemeldet.
  • Für die Tutorenstellen werden die unter fachlichen und pädagogischen Gesichtspunkten am besten geeigneten Schülerinnen und Schüler ausgewählt. Zu Beginn ihrer Tätigkeit werden die Tutoreninnen und Tutoren in einem zweitägigen Tutoren-Workshop im schuleigenen Landschulheim in Rhade geschult und gezielt auf ihre Aufgaben und ihre Rolle vorbereitet.
  • Die Tutorinnen und Tutoren erhalten eine Aufwandsentschädigung, die von den Schülerinnen und Schülern sowie dem Förderverein anteilig übernommen wird. Während der Hausaufgabenbetreuung stehen in der Erprobungsstufe im Hintergrund Fachlehrkräfte als Aufsicht und Ansprechpartner/innen bereit. 
  • Das Prinzip Schüler/innen helfen Schülern/innen wird bei Bedarf auch in der Mittel- und Oberstufe angewendet. Die Förderung erfolgt hier in kleinen freiwilligen Lerngruppen. Lehrerinnen und Lehrer bringen geeignete Schülerinnen und Schüler etwa aus den Leistungskursen mit Schülerinnen und Schülern zusammen, die fachliche Hilfe benötigen. Auf diese Weise entstehen freiwillige AGs, die am Nachmittag in der Schule oder auch zu Hause arbeiten. Darüber hinaus fungieren klassen- bzw. kursintern leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler als Lernpateninnen und -paten für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler und liefern somit fachspezifische Unterstützung.

d)   Leistungskontrolle

  • Grundlage einer individuellen Förderung ist die Feststellung eines Förderbedarfs. Daher werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler durch Fach- und Klassenlehrkräfte sowie durch die Stufenkoordination kontinuierlich beobachtet. Um Förderbedarf möglichst frühzeitig festzustellen und Fördermaßnahmen zeitnah zum Bedarf einzuleiten, werden zum Ende jedes Quartals die Schülerinnen und Schüler ermittelt, bei denen bereits Defizite in ihren schulischen Leistungen sichtbar geworden sind.
  • Um zeitnah auf Leistungseinbrüche reagieren zu können, werden vierteljährlich Konferenzen (Erprobungsstufe) bzw. Fördergespräche zwischen Stufenleitung, Klassenleitung (Sek I) bzw. Schülerinnen und Schülern (Sek II) sowie ausgewählten Fachlehrkräften mit dem Ziel durchgeführt
  • individuelle Maßnahmen zur Förderung der Schülerin und des Schülers zu erörtern und festzuhalten (z.B. Förderunterricht, HA-Hilfe, Lernpatenschaft)
  • Lernprobleme für alle Unterrichtenden transparent zu machen,
  • die Unterrichtenden zu informieren, welche Bedeutung die Fachnote in Bezug auf die weitere Laufbahn des Schülers hat (möglicher Defizit-Ausgleich),
  • fachübergreifenden Förderbedarf festzustellen (z.B. in den Bereichen Lernmotivation, Leistungsbereitschaft), 
  • evtl. Erfahrungen über gewählte und erfolgreiche Förderungsansätze im kollegialen Gespräch zu sammeln.
  • Die Ergebnisse der Fördergespräche fließen in eine fundierte Beratung an den sich zeitlich unmittelbar anschließenden Elternsprechtagen ein.

e)   Kooperation auf Stufen- und Fachebene

  • Die Einführung von stufen- und fachbezogenen Teams der Unterrichtenden hat die Abstimmung in Unterrichts- und Erziehungsfragen wesentlich verbessert. 
  • Generelle pädagogische Fragestellungen und die Entwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig auf Stufenebene erörtert. 
  • Fachteams erarbeiten gemeinsam Materialien für die Fächer auf Stufenebene. Der Unterricht wird – soweit möglich – auf der Stufenebene parallelisiert. Bei Abwesenheit einer Lehrkraft können Klassen im Regelfall den Fachunterricht fortsetzen. 

f)   besondere Förderung der Schüler in der Erprobungsstufe (EPS)

  • Das Leibniz-Gymnasium ist sich bewusst, dass der Übergang von Grundschule zum Gymnasium eine Herausforderung darstellt. 
  • Aus diesem Grunde setzen insbesondere in der Erprobungsstufe bereits eine Vielzahl an individuellen Förderungsansätzen (vgl. hierzu das Profil der EPS) ein, die mögliche Schwierigkeiten beim Übergang zum Gymnasium frühzeitig erkennen und diesen entgegenwirken können
  • Somit gelingt es, dass das erfolgreiche Durchlaufen der Erprobungsstufe eine fundierte Grundlage dafür liefert, dass die Schülerinnen und Schüler mit Versetzung in die Jgst. 7 die Sekundarstufe I in der Regel ohne Wiederholungen (vgl. geringe Wiederholerquote) durchlaufen können.

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